Sonntag, 19 Juni 2022 12:18

Immobilien unter Denkmalschutz: Lohnt sich das?

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Denkmalimmobilie als Kapitalanlage Denkmalimmobilie als Kapitalanlage pixabay

Immobilen, die unter Denkmalschutz stehen, haben ihren Reiz. Doch wie attraktiv sind solche Objekte für Käufer? Die Antwort auf die Frage, ob sich denkmalsgeschützte Immobilien grundsätzlich als gewinnbringendes Investment eignen, liefert dieser Artikel.

Im Bereich Immobilen Investments haben denkmalgeschützte Objekte den Vorteil, dass Eigentümer mit Steuererleichterungen rechnen können. Auf der anderen Seite bedarf es grundsätzlich einer höheren Grundbelastung, die auch den aufwendigeren Instandhaltungsmaßnahmen bei solchen Objekten zuzuschreiben sind.

Merkmale für Immobilen unter Denkmalschutz

Grundsätzlich hat das Alter einer Immobilie keine Aussagekraft darüber, ob diese unter Denkmalschutz steht. Die Entscheidungshoheit besitzen hier die Bundesländer. Ein Amt für Denkmalschutz ist mit der Aufgabe betraut, einzelne Gebäude oder Straßenabschnitte in die Liste der Baudenkmale aufzunehmen, sofern die Anforderungen dafür erfüllt werden. Besitzt eine Immobilie den Status unter Denkmalschutz zu stehen, sollen die schützenswerten Zeugnisse der Kulturgeschichte dauerhaft und unverfälscht erhalten bleiben. Das Denkmalrecht hat insbesondere zum Ziel, das Stadtbild der Baukunst aus der Vergangenheit zu erhalten.
Die Erhaltung eines Objektes müsse "wegen seiner geschichtlichen, wissenschaftlichen oder künstlerischen Bedeutung oder zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Stadtbildes im öffentlichen Interesse liegen", heißt es auf der Internetseite des Denkmalamtes.

Denkmalpflege und Vorschriften für Käufer

Immobilien unter Denkmalschutz gehen meist mit einer Denkmalpflege einher, welcher der Käufer beziehungsweise Eigentümer nachkommen muss. Bei mehreren Immobilien in unterschiedlichen Bundesländern muss sich ein Investor gegebenenfalls mit unterschiedlichen örtlichen Vorschriften auseinandersetzen.

Hier empfiehlt es sich, bereits vor Vertragsabschluss frühzeitig Kontakt mit dem zuständigen Denkmalamt aufzunehmen, um die nötigen Informationen einzuholen.

Denkmalgeschütze Immobilien: Die Nachteile

Ein großer Nachteil bei Denkmalgeschützen Bauwerken ist, dass diese nicht beliebig verändert oder umgebaut werden dürfen. In der Regel muss vorher eine Genehmigung bei der zuständigen Behörde eingeholt werden. Wer die Erneuerung einer Fassade, den Anbau eines Balkons oder verändernde Schönheitsreparaturen vornehmen möchte, hat demnach immer erst mit Behörden und Genehmigungsverfahren zu tun, die solch ein Vorhaben zunächst auch einfach ablehnen können.
Objekte unter Denkmalschutz sind außerdem vergleichsweise selten auf dem Immobilienmarkt. Somit ist auch die Verfügbarkeit für Interessenten eingeschränkt, was wiederum die Preise steigen lässt und Verkäufern in die Hände spielt. Nichtsdestotrotz bieten solche Objekte auch einige Vorteile für Käufer.

Die Vorteile Denkmalgeschützter Immobilien

Für Immobilen unter Denkmalschutz gelten besondere Regelungen, woraus sich gewisse Steuervorteile ergeben. So werden Denkmalgeschützte Immobilien häufig durch Steuererleichterungen gefördert.
So können beispielsweise bei einer Denkmalimmobile als Kapitalanlage, volle 100 Prozent der Reparaturkosten über 12 Jahre hinweg abgeschrieben werden. Darüber hinaus können Investoren oder auch Selbstnutzer, Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen abschreiben und steuermindernd geltend machen. Dabei gilt es folgende Unterschiede zu beachten:

  • Selbstnutzer können solche Kosten zehn Jahre lang zu je neun Prozent jährlich angeben. So können 90 Prozent der Investition steuerlich abgesetzt werden.
  • Investoren, die das Objekt vermieten, können die vollen Kosten über zwölf Jahre abschreiben.
  • Acht Jahre zu jährlich neun Prozent, sowie weitere vier Jahre zu je sieben Prozent.

Fazit


Es ist naheliegend, dass beim Kauf einer Denkmalgeschützten Immobilie nicht nur die steuerlichen Erleichterungen ausschlaggebend sein sollten. Solche Gebäude besitzen einen besonderen individuellen Charme, für dessen Erhalt zwar ein gewisser Aufwand betrieben werden muss, jedoch auch zahlungsbereite Mieter angezogen werden können.

Bei einem Kauf sollte zudem auch auf den Preis im Vergleich zum substanziellen Wert des Objekts geachtet werden, denn oft werden die steuerlichen Vorteile direkt in den Kaufpreis eingerechnet, was von einem Käufer nicht einfach hingenommen werden sollte. Zudem muss auch bei einer Denkmalimmobilie als Kapitalanlage das Verhältnis zwischen Kaufpreis und Mietpreis stimmen, um am Ende des Tages von den Steuererleichterungen profitieren zu können.